Ingenieur-Holzbau

Unter Ingenieur-Holzbau versteht man den materialgerechten Entwurf, die werkstoffgerechte konstruktive Durchbildung und die Fertigung von Tragsystemen auf der Grundlage computergestützter Verfahren bezogen auf Baustatik, Verbindungstechniken, Fertigungsverfahren zur Holzbearbeitung und Verarbeitung zu Holzbauprodukten.

Neben den technischen Qualitäten eines Gebäudes spielen immer mehr auch die die ökologischen Eigenschaften eine Rolle. Bauen mit Holz erfüllt die Forderung nach einer ökologischen und nachhaltigen Bauweise in besonderem Maße: Der Energieaufwand zur Herstellung von technisch getrocknetem Bauholz verbraucht nur etwa 20 Prozent der im Holz gespeicherten Energie.

Holzhäusern sieht man ihre Bauweise oft gar nicht an. Von außen verputzt unterscheiden sie sich kaum von normalen Stein-Häusern. Bei der Holzrahmen-Bauweise wird ein tragendes Gerüst aus Balken mit Platten (wie OSB-Platten) beplankt. Für die Wärmedämmung werden die Zwischenräume mit Dämmstoffen gefüllt. Die Fassade ist dabei frei gestaltbar – mit Putz, Holz oder Verblendsteinen. Beliebt ist auch eine Kombination dieser Materialien. Die Vorteile der Holzrahmen-Bauweise sind eine kurze Montagezeit auf der Baustelle und somit eine verkürzte Bauzeit, zumal im Gegensatz zum Massivbau keine Zeit zum Austrocknen benötigt wird. Außerdem lassen sich spätere Änderungen ohne größeren Aufwand realisieren.

Der Ingenieur-Holzbau basiert auf Kenntnissen der modernen Holztechnik und des Ingenieurwesens und grenzt sich vom handwerklich orientierten Zimmereiwesen (Dipl.-Ing. Erik Topola ist Bauingenieur und gelernter Zimmermann) ab. Insbesondere durch den Einsatz von Brettschichtholz, Holzwerkstoffen und computergestützter Verfahren der Baustatik sind großdimensionierte Holzkonstruktionen wie Hallen, Brücken oder Türme mit dem Baustoff Holz möglich.